Reiki und Stress

Reiki ist vielseitig anwendbar und unterstützt den Menschen dabei, in allen Lebensbereichen eine gesunde Balance zu finden und zu erhalten. Doch ist der Mensch keine Insel, sondern in vielerlei Weise mit seiner Umwelt und all ihren Anforderungen vernetzt. Es ist normal und unvermeidlich, dass es Konflikte und Disharmonien zwischen den inneren Bedürfnissen und den äußeren Anforderungen gibt, doch will der Umgang mit ihnen gelernt sein. Ein anderes Wort für dieses Tauziehen ist Stress – Ein geflügeltes Wort unserer Zeit. In diesem Artikel möchte ich den Begriff des Stress und die Mechanismen der Stressentstehung erläutern. Es soll der Zusammenhang zwischen Stress und Gesundheit sowie Ansätze zur Stressreduktion erläutert werden.

Im zweiten, praktischeren Teil möchte ich stressrelevante Lebensbereiche vorstellen und dazu passende Reiki-Übungen vorschlagen.

Was bedeutet Stress?

Mit dem Wort Stress kann jeder Mensch etwas anfangen, doch das ist noch nicht lange so. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Physik und steht für eine durch äußere Krafteinwirkung hervorgerufene Spannung oder Belastung eines Körpers, der mit seinen charakteristischen Eigenschaften darauf mit Trägheit, Verzerrung oder Bruch reagiert.

Der menschliche Organismus ist ebenfalls äußeren Belastungen ausgesetzt und reagiert mit dem Bemühen, einen ausgeglichenen Zustand aufrecht zu erhalten. Dies geschieht auf mehreren Ebenen, insbesondere auf der biologischen, auf der psychophysischen und der psychosozialen Ebene.

Alltägliche Anforderungen wie Umweltgifte, regulär vollbrachte Arbeiten oder auch kleine zwischenmenschliche Konflikte werden unterhalb der Bewusstseinsschwelle reguliert und ohne weitere Anstrengung ins Lot gebracht. übersteigt die Anforderung an den Organismus einen gewissen Level, und reichen die automatisch ablaufenden Regulationsmechanismen für das Aufrechterhalten des ausgeglichenen Zustandes nicht mehr aus, so werden zusätzliche, z.B. bewusste kognitive und emotionale Prozesse eingeschaltet und mit der Problemlösung befasst.

Wie entsteht Stress?

Aus der Wechselwirkung zwischen äußeren Anforderungen und dem nach Ausgleich strebenden System gehen verschiedene Einflussfaktoren der Stressentstehung hervor, vor allem situationsspezifische Fähigkeiten: Ein Mensch mit angemessenen Fähigkeiten erfährt weniger Stress, als ein Mensch mit unzureichenden Fähigkeiten. Das weiß jeder, der einen neuen Job anfängt: Was in den ersten Tagen noch übermenschliche Anstrengung erfordert (und guten Nachtschlaf beschert), ist nach kurzer Zeit bereits automatisiert und mühelos.

Auch die Art der Tätigkeit ist wichtig: Tue ich etwas, dass im Widerspruch zu meinen Wertvorstellungen und meinen Bedürfnissen steht, erhöht das die Stressbelastung und verringert die Verfügbarkeit von Ressourcen, die stressreduzierend wirken können.

Nicht nur aufgabenspezifische Kompetenzen, sondern auch speziell auf den Umgang mit Stress bezogene Fähigkeiten spielen eine Rolle. Erfahrung im erfolgreichen Umgang mit Stress erhöht in erneuten Stresssituationen die Handlungsoptionen, lässt einen kühlen Kopf bewahren.

Stress und Gesundheit

Die genannten Einflussfaktoren haben einen direkten Einfluss auf die Fähigkeiten des Organismus: Im günstigen Falle wirken sie als stressreduzierende Ressourcen, z.B. wenn eine neue Aufgabe als herausfordernd und befriedigend erlebt wird. Verfügt ein Mensch nicht über ausreichende Kompetenzen, mit einer Herausforderung fertig zu werden, geschieht das Gegenteil: Der Druck auf das Regulationssystem wird verstärkt und der Organismus kämpft gegen den Stressor an, um wieder eine Balance zu erreichen.

Akuter Stress – Chronischer Stress

Zu unterscheiden ist eine kurzzeitige Aktivierung (akuter Stress), die auf einer akuten Anforderung beruht und einer längerfristigen Dauermobilisierung (chronischer Stress), die sich ganz unterschiedlich auf die Gesundheit auswirken:

Akuter Stress ist eine angemessene Reaktion des Organismus auf eine Bedrohungssituation: Es werden z.B. Stresshormone ausgeschüttet, die zu einem hellwachen, reaktionsschnellen Handeln befähigen. Nach Bewältigung der Situation und abklingen des Stressors kehrt der Organismus in einen ausgeglichenen Zustand zurück, erholt sich, und ist bereit für eine nächste Aktivierung.

Sind die Regulationsversuche des Organismus nicht erfolgreich, bleibt das System in einem Zustand der dauerhaften Spannung, wir sprechen von chronischem Stress. Dies führt zum einen zu einer Erschöpfung des Organismus sowie zu einer Verfestigung der Stresssituation (z.B. durch Identifikation mit dem andauernden Stresszustand.) Diese dauerhafte Anspannung des Organismus wird nicht nur subjektiv als unangenehm erlebt, sondern zeigt sich darüber hinaus auf mehreren Ebenen:

Psychisch, z.B. durch sinkende Handlungsfähigkeit bis hin zum Kontrollverlust über wichtige Lebensbereiche und personale und soziale Desintegration. Frustration in diesen elementaren psychischen Ausdrucksbereichen kann zu vielfältigen Störungen der psychischen Schwingungsfähigkeit führen.
Körperlich, z.B. durch erhöhte Anfälligkeit der durch Stress belasteteten endokrinen, immunbiologischen und physiologischen Regulationssysteme gegenüber Infektionen.

Ansätze zur Prävention und Bewältigung von Stress

Wir haben also auf der einen Seite die individuellen Kompetenzen und auf der anderen Seite die äußeren Stressoren. Denkbare Ansatzpunkte zur Stressreduktion sind also zum einen die Analyse und Anpassung der stressgenerierenden Umwelt an den Menschen, und zum zweiten die Optimierung und Förderung der individuellen Stresskompetenzen oder zumindest die Linderung der Stressreaktionen.

Der zweite, praktischere Teil dieses Artikels erscheint im Mai 2009.

Eine Antwort zu “Stress und Reiki”

  1. Christiane Germershausen sagt:

    Dem kann ich nur zustimmen.

    Liebe Grüße
    Christiane Germershausen